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Ungelesener BeitragVerfasst: 06.08.2015, 11:43 
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Hier ein Link zur tschechischen Wappenrolle -->

http://www.zrecr.cz/zrecr/index_cz.php?konstran=000000003320000001

Die Wappen sind Alphabetisch geordnet auf mehreren Seiten (über der Tabelle 1-30 31-60 u.s.w.). Zur Ansicht den Button "Zobraz" anklicken.
Was mir aufgefallen ist dass viele Frauen eingetragen sind und nicht alles so heraldisch ist wie wir es kennen.

z.B. Farbregel: http://www.zrecr.cz/datafile/zrecr/erby/erb_okno_verejne.php?picture_erb=i_79_500x463.gif

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Beste Grüße
Gerd

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Ungelesener BeitragVerfasst: 06.08.2015, 18:43 
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Hier ist noch ein weiters Wappenregister der "tschechischen genealogischen und heraldischen Gesellschaft zu Prag" -->

http://www.genealogie.cz/aktivity/osobni-znaky/

Beim "berühren" des Wappens mit dem Coursor erscheint der Blason in tschechisch und zum vergrößern das Wappen anklicken.

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Gerd

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Ungelesener BeitragVerfasst: 12.08.2015, 20:36 
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Hallo Gerd,

weil Du dich da anscheinend auskennst: Was bedeutet denn das "z" im Namen, vor allem im ersten Link kommt es öfter mal vor. Ein tschechisches Adelsprädikat?

Viele Grüße,

Sebastian


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Ungelesener BeitragVerfasst: 13.08.2015, 01:40 
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Halo Sebastian,

das "z" bedeutet "von", hat aber in dem Fall nichts mit dem Adelsprädikat zu tun. In Tschechien gibt es eine Landes-Stände-Geschlechter-Union. Ein Verein der vom Innenministerium das Recht bekam diese Prädikate zu verleihen. Das geschieht auf Antrag und Vorlage der genealogischen Nachweise mindestens zwei Generationen zurück um zu beweisen das man tschechischer Abstammung ist. Hinter dem "z" steht dann meist der Wohnsitz der Person. Ausgesproch wird das als stimmhaftes "s".

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Gerd

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Ungelesener BeitragVerfasst: 13.08.2015, 08:47 
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Also - ich finde diese Seite hochinteressant.

Und es stimmt schon, daß einige Wappen dabei sind, die unseren Farbregeln "nicht so richtig" entsprechen... Dann aber muß man sich auch mal andere Wappen auf dem Gebiete der ehemaligen Donaumonarchie ansehen - Siebenbürgen, Bukowina, Galizien und so weiter... Man bekommt fast den Eindruck, der Verstoß sei häufiger als die Regel selber gewesen.

Ströhl hat viele solche Wappen abgebildet - und wenn man, wie er, ein sehr helles Blau als Feldfarbe wählt, ist beispielsweise ein Schwarzer Adler darauf fast nicht als Farbverstoß zu erkennen.... :wink: :wink:

Was mich aber mal besonders interessieren würde - ist diese Wappenrolle privat organisiert? Der Hinweis auf den offiziellen Staatsnamen der Tschechischen Republik läßt ja fast den Schluß zu, daß die Wappenrolle staatlicher Natur wäre.

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Schöne Grüße

jochen


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Ungelesener BeitragVerfasst: 13.08.2015, 11:08 
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Hallo Jochen,

das sind alles private Vereine wie bei uns. Aber auf grund des Namens könnte man schon denken es wäre staatlich.

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Gerd

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Ungelesener BeitragVerfasst: 13.08.2015, 11:22 
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Hallo Gerd, danke schön !

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Ungelesener BeitragVerfasst: 19.08.2015, 11:49 
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jochen hat geschrieben:
Ströhl hat viele solche Wappen abgebildet - und wenn man, wie er, ein sehr helles Blau als Feldfarbe wählt, ist beispielsweise ein Schwarzer Adler darauf fast nicht als Farbverstoß zu erkennen.... :wink: :wink:.


Ich habe das mit dem hellen Blau auch so gemacht :wink: --> http://ghruska.weebly.com/wappenzeichnungen-iii.html

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Gerd

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Ungelesener BeitragVerfasst: 19.08.2015, 17:56 
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Hey Gerd - gratuliere zur Homepage !

Sehr schön !

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Ungelesener BeitragVerfasst: 20.08.2015, 10:17 
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Hallo Jochen,

freut mich dass es gefällt. :)

Ich bin gerade dabei Teile des Buches über die Nobilitierungen des böhmischen Adels in der k.u.k.- Monarchie zu übersetzen. Da ist ein Abschnitt zur Adelsbestätigung der Kekulé von Stradonitz dabei. Bei Interesse würde ich ihn dir dann zukommen lassen wenn ich mit der Übersetzung dann soweit bin.

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Gerd

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Ungelesener BeitragVerfasst: 21.08.2015, 12:22 
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Ich bin mit der Übersetzung soweit, dass ich mit dem Abschnitt "Kekule von Stradonitz" fertig bin und setze es einfach mal hier rein falls jemand interesse daran hat:

Die Familie Kekule ist ein spezieller Fall, da sie nicht Bewohner der österreichisch-ungarischen Monarchie waren, sondern preußische Bürger. Am 22. Oktober 1893 bat Dr. Stephan Kekule (1863-1933), preußischer Artillerieleutnant der Reserve, in Berlin lebend und Träger des Marienkreuzes des Deutschen Ritterordens, das k. u. k. Reichsinnenministerium um die Bestätigung des Adelsstandes. Seine Herkunft leitete er von Wilhelm Dionysius Kekule von Stradonitz ab, welchem nach der Schlacht am Weißen Berg die Besitzungen konfisziert wurden und er mit dem Rest des Vermögens 1631 nach Sachsen emigrierte. Danach ließ er oder sein gleichnamiger Sohn (+1685) sich in Neuhof nieder, welches zur Abtei Fulda gehörte. In der ersten Hälfte des 18.Jh. lebten die Kekule in Darmstadt.
Um zu beweisen dass er, Stephan Kekule, berechtigt ist den Titel bereits für seinen Vater Friedrich August Kekule (1829-1896), geheimer Regierungsrat und Universitätsprofessor in Bonn (ein berühmte Chemiker und Naturforscher) zu bestätigen, bemühte er in dieser Angelegenheit am 16. März 1893 das k.u.k. Bezirksgericht der Stadt Tuschkau, welches natürlich nicht zuständig war. Daher wandte sich Stephan in dieser Angelegenheit am 1. Februar 1893 und in der Folge am 23. April 1894 (diesmal über den Anwalt Dr. jur. Vincenz Pinsker aus Wotitz) direkt an das k.u.k. Reichsinnenministerium. Wie sein Vater war auch Stephan eine bekannte Persönlichkeit, ein bekannter deutscher Jurist, Heraldiker und Genealoge, und ein einflussreicher Freimaurer.
Es ist interessant das die Familie Kekule zur Anerkennung des Adelstitels sich auch an das preussische Heroldsamt wandte, welches (trotz positiver Nachweise des Ursprungs) sich der Anerkennung enthielt. (siehe Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin-Dahlem, HA Rep. 176 Heroldsamt, Nr. 4607)
Erst nach Anerkennung von österreichischer Seite her wurde am 27. März 1895 der Titel (aber nur als Fremdadel) in Preußen bestätigt.
Stephan Kekule fragte später sogar beim österreichischen Innenministerium an wegen einer beglaubigten Kopie der Nobilitierung von Nikolaus, Wenzel und Ullrich Kekule. Es waren die unehelichen Kinder von Wenzel Kekule von Stradonitz auf Pravonin (+1616) und Elisabeth Trojanová (+1612), welche Kaiser Mathias am 17. Februar 1614 legitimierte und ihnen ein Wappen und das Prädikat "von Sirmitz" verlieh.(siehe Nationalarchiv Prag, Salbuch 22, folio 143-148)
Er war zwar kein Nachfahre derer, war aber an der Familiengeschichte interessiert. Für die Ausfertigung des Wappenbriefes bezahlte er 70 Goldkronen. Laut Bericht des k.u.k. Aussenministeriums wurde das ausgefertigte Zertifikat für Stephan Kekule von Stradonitz am 24. März 1898 dem deutschen Botschafter in Wien, dem Kammerherrn Fürst zu Schaumburg-Lippe, übergeben und von dort zum Empfänger nach Berlin geschickt.


frei übersetzt nach: Adelsarchiv - Adelsfamilien von Jan Županič

Was ich nicht gefunden habe, mich aber interessieren würde: Wie sieht das Wappen der Kekule von Sirmitz (Kekule ze Žirovic) aus?

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Ungelesener BeitragVerfasst: 21.08.2015, 20:29 
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Giraldus hat geschrieben:
Wie sieht das Wappen der Kekule von Sirmitz (Kekule z Žirovic) aus?


Ich habe nach langem suchen einen Hinweis gefunden:

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>>ein Löwe ein Laßeisen haltend<< Farben stehen keine dazu. Ich vermute mal es werden die gleichen wie bei "Kekule von Stradonitz" sein, da ja auch eins der Laßeisen mit übernommen wurde. Vielleicht läßt sich ja noch mehr finden. Bild

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Ungelesener BeitragVerfasst: 22.08.2015, 13:41 
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Warum habe ich nicht gleich in den Siebmacher gesehen? :klatsch:

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Bleibt nur die Frage: Was ist richtig? Zweig oder Laßeisen? :?:

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Ungelesener BeitragVerfasst: 23.08.2015, 14:12 
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So würde es mit Laßeisen aussehen, nach "Ottův Slovník Naučný" Teil XIV Seite 142

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Ungelesener BeitragVerfasst: 23.08.2015, 15:32 
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....hm, ich würde nach dem ältesten Eintrag suchen und dem dann den Vorzug geben und ihn als den richtigen betrachten, da die Verfasser heraldischen Schrifttums sich oft bei Wappen u. "Blasons" bereits in einer älteren Wappenrolle, eingetragener Wappendaten bedienten und diese bloss in die entsprechende Sprache übersetzten, (manchmal auch fehlerhaft) siehe Siebmacher (deutsch) vs. Rietstap (französisch) wo, bei selben Wappen bei einer Diskrepanz dem Siebmacher der Vorzug "da älter" zu geben ist.


Gruß Willi :kaffee:

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