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 Betreff des Beitrags: Re: Wappen der Familie Brauchle
Ungelesener BeitragVerfasst: 03.09.2017, 22:07 
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Hallo Peter,

die Userin "Sprosse" war seit Februar hier nicht mehr aktiv. Sie hat aber ihre E-Mail-Adresse hinterlassen. Klick einfach auf das Briefsymbol bei ihrem Usernamen.

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Beste Grüße
Gerd

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 Betreff des Beitrags: Re: Wappen der Familie Brauchle
Ungelesener BeitragVerfasst: 04.09.2017, 07:22 
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Moin zusammen....
sag mal bitte Willi, täusche ich mich dermaßen oder sind diese Wappenbeispiele, im besonderen das Brauchle Wappen alle mit clip arts gemacht?
Es fällt mir immer häufiger auf daß selbst "alte" Fälschungen von uns bekannten Wappenschwindlern immer im gleichen Clipstil aufgerissen wurden.

Und @ Peter...bist du mit dem Bildhauer Brauchle verwandt?

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Gruß moustache


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 Betreff des Beitrags: Re: Wappen der Familie Brauchle
Ungelesener BeitragVerfasst: 04.09.2017, 08:37 
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Schablonen wurden schon im Mittelalter von den Heraldikern bzw. Wappenmalern verwendet!

Gruß Willi :schreiber: :kaffee:

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"steirerbluat is koa nudlsuppn"


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 Betreff des Beitrags: Re: Wappen der Familie Brauchle
Ungelesener BeitragVerfasst: 04.09.2017, 10:22 
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Gegen die Verwendung von Schablonen u.ä. ist kaum etwas einzuwenden. ClipArt hat jedoch so seine Tücken. Dafür gibt es viele Beispiele, die jemanden wie mich, der es mit der historischen Akkuratesse sehr genau nimmt, auf die Palme bringen können.

Ich werde keine konkreten Beispiele zeigen oder nennen, weil das unfair ist, aber eine Online-Wappenrolle verwendet gern das ClipArt-Bild eines sogenannte Claymore (ein schottisches Langschwert) um einfach ein Schwert darzustellen. Claymores haben eine ganz bestimmte Griff- und Parierstangenkonstruktion, die sie vom deutschen Langschwert komplett unterscheiden. Natürlich ist ein deutsches Wappen auch mit dem ClipArt eines schottischen Claymore korrekt widergegeben. Trotzdem ist es für denjenigen der sich etwas auskennt unstimmig, zumal sicher gar kein Claymore beabsichtigt war, sondern vermutlich nur deshalb in die Wappen geraten ist, weil das entsprechende ClipArt-Bild zur Verfügung stand und der Zeichner und sein Kunde keine Ahnung haben.

Wenn ich schon dabei bin, es gibt andere Waffen, die man in Wappen findet, die dort aber strikt genommen nicht hingehören: z.B. Degen, Florette und doppelschneidige Äxte (Streitäxte mit zwei Schneiden). Degen und Florette traten erst in der nachheraldischen Zeit auf und doppelschneidige Äxte sind Fantasiewaffen die es im Mittelalter nicht gab (es sei denn es soll ein Bezug zur Antike (Labrys) hergestellt werden, was aber auch keine gute heraldische Praxis ist). Auf Säbel sollte man in der deutschen Heraldik auch besser verzichten. Die Formen, die man immer wieder findet (häufig als ClipArt bei der genannten Wappenrolle) gehören ins 18./19. Jahrhundert. Sie waren den Rittern des Mittelalters nicht bekannt.

Hingegen gibt es viele Blankwaffen auf die ein Wappenkünstler/Herold zurückgreifen könnte, die aber ungenutzt bleiben weil sie heute kaum noch jemand kennt. Beispiele sind Falchions, Hand-Glefe (Warbrand), Dussack, Bauernwehr oder Katzbalger um nur einige zu nennen. Leider sind den Wappenkünstlern diese Waffen kaum bekannt. Stattdessen findet man Claymores, Degen, Florette, Säbel oder sogar Fantasiewaffen.



Gruss
Dirk


Zuletzt geändert von Tejas am 04.09.2017, 10:50, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wappen der Familie Brauchle
Ungelesener BeitragVerfasst: 04.09.2017, 10:37 
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PEER hat geschrieben:
Schablonen wurden schon im Mittelalter von den Heraldikern bzw. Wappenmalern verwendet!

Gruß Willi :schreiber: :kaffee:


Das war mir schon bekannt...es sieht auch so aus als wären diese clips alles verschlimmbesserte Schablonen gewesen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wappen der Familie Brauchle
Ungelesener BeitragVerfasst: 04.09.2017, 10:48 
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Tejas hat geschrieben:
Gegen die Verwendung von Schablonen u.ä. ist kaum etwas einzuwenden. ClipArt hat jedoch so seine Tücken. Dafür gibt es viele Beispiele, die jemanden wie mich, der es mit der historischen Akkuratesse sehr genau nimmt, auf die Palme bringen können.

Ich werde keine konkreten Beispiele zeigen oder nennen, weil das unfair ist, aber eine Online-Wappenrolle verwendet gern das ClipArt-Bild eines sogenannte Claymore (ein schottisches Langschwert) um einfach ein Schwert darzustellen. Claymores haben eine ganz bestimmte Griff- und Parierstangenkonstruktion, die sie vom deutschen Langschwert komplett unterscheiden. Natürlich ist ein deutsches Wappen auch mit dem ClipArt eines schottischen Claymore korrekt widergegeben. Trotzdem ist es für denjenigen der sich etwas auskennt unstimmig, zumal sicher gar kein Claymore beabsichtigt war, sondern vermutlich nur deshalb in die Wappen geraten ist, weil das entsprechende ClipArt-Bild zur Verfügung stand und der Zeichner und sein Kunde keine Ahnung haben.

Wenn ich schon dabei bin, es gibt andere Waffen, die man in Wappen findet, die dort aber strikt genommen nicht hingehören: z.B. Degen, Florette und doppelschneidige Äxte (Streitäxte mit zwei Schneiden). Degen und Florette traten erst in der nachheraldischen Zeit auf und doppelschneidige Äxte sind Fantasiewaffen die es im Mittelalter nicht gab (es sei denn es soll ein Bezug zur Antike (Labrys) hergestellt werden, was aber auch keine gute heraldische Praxis ist). Auf Säbel sollte man in der deutschen Heraldik auch besser verzichten. Die Formen, die man immer wieder findet (häufig als ClipArt bei der genannten Wappenrolle) gehören ins 18./19. Jahrhundert. Sie waren den Rittern des Mittelalters nicht bekannt.

Gruss
Dirk

Im Großen und ganzen stimme ich dir zu. Neben dem Langschwert gab es noch ein Zweihandschwert und ich denke daß die Darstellung eines Schwertes, egal aus welchem Land, im Wappen bestimmt korrekt ist. Mit Ausnahme einiger Besonderheiten wie z.B. ein Samuraischwert, ein Takana.
Degen, Säbel, auch Florett sind gerne im 17. und 18. Jh. gezeichnet worden. Andere Waffen wie Schußwaffen ebenfalls, wobei seit dem 14. Jh. auch die Kanone ( Geschütz) schon geläufig war.
Zitat:
Die ältesten Feuerwaffen waren sehr klein und noch nicht richtig in Handfeuerwaffen und Geschütze aufzugliedern. Partington wies 1960 nach, dass der angebliche Ersteinsatz von Feuerwaffen 1325 vor Metz eine Fälschung darstellt. Die erste Darstellung einer Feuerwaffe (Kanone) durch Walter de Milimete datiert auf 1326. Dagegen beweist die Friauler Chronik, dass 1331 erstmals deutsche Ritter bei der erfolglosen Bestürmung der norditalienischen Stadt Cividale del Friuli solche Waffen einsetzten, wobei hier bemerkenswerterweise schon zwischen Handrohr und Geschütz unterschieden wurde. Die Rohre wurden aus Bronze gegossen; bei den Geschützrohren teils sogar geschmiedet. Anfangs wurden Steine und verdämmte Pfeile, um 1340 auch schon Bleikugeln verschossen.Zitat Ende

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 Betreff des Beitrags: Re: Wappen der Familie Brauchle
Ungelesener BeitragVerfasst: 04.09.2017, 12:14 
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Beiträge: 764
moustache hat geschrieben:
Im Großen und ganzen stimme ich dir zu. Neben dem Langschwert gab es noch ein Zweihandschwert und ich denke daß die Darstellung eines Schwertes, egal aus welchem Land, im Wappen bestimmt korrekt ist. Mit Ausnahme einiger Besonderheiten wie z.B. ein Samuraischwert, ein Takana.
....



Einen Zweihänder (Bidenhänder) habe ich noch nie in einem Wappen gesehen. Womöglich hat das damit zutun, dass ein Zweihänder kein Ritterschwert war, sondern nur von Landsknechten verwendet wurde. Das Langschwert hingegen war eine ritterliche Waffe. Ein Samuraischwert (Katana) sollte man sicher nicht in ein Wappen aufnehmen. Sie ist noch unpassender als Claymore, Degen oder Florett.

Was auch gern (falsch) gemacht wird: Es wird ein Degen blasoniert (passt schon nicht in die heraldische Zeit - Ritter kannten Degen genausowenig wie Brotschneidemaschinen) und dann aber ein Säbel gezeichnet (bzw. per ClipArt eingefügt.). Degen sind Blankwaffen die auf den Stich ausgelegt sind, sie haben daher gerade Klingen. Säbel sind Hieb- und Stichwaffen. Sie können gerade und gekrümmte Klingen haben.


Gruss
Dirk


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