Hallo und guten Morgen,
die ehemalige Stadt Dringenberg, heute ein Ortsteil von Bad Driburg, hat aus heraldisch interessierter Sicht einiges zu bieten.
Heute geht es um die Burg Dringenberg; über die Geschichte der Burg und die heutige Nutzung findet man im Internet zahlreiche Informationen, in diesem Sinne gehe ich darauf an dieser Stelle nicht weiter ein.
Im Burghof finden wir das Wappen von Fürstbischof Franz Arnold von Metternich zur Gracht (Amtszeit 1704-1718) gleich an zwei Stellen:
Der wohl älteste Wappenstein weist auf Fürstbischof Simon III. zur Lippe hin, der sein Amt von 1463-1498 inne hatte und auch auf Burg Dringenberg gestorben ist:
Für den Betrachter links ist das fürstbischäfliche Wappen und rechts das der Herren zur Lippe zu sehen.
Ein weiterer Wappenstein für Simon III. zur Lippe:
Die lippische Rose ist noch an zwei weiteren Stellen zu sehen:
In einem vermauertenTürbogen ist eine gusseisernen Ofenplatte eingelassen:
Neben der Jahresangabe „1551“ werden drei Wappen gezeigt (alle Angaben aus der Sicht des Betrachters):
Mittig oben das Wappen der Familie von Kerssenbrock.
Unten rechts das Wappen des Fürstbischofs Rembert von Kerssenbrock (Amtszeit 1547-1568, auf Burg Dringenberg gestorben).
Das Wappen unten links kann ich bislang nicht zuordnen:
Es ähnelt einem Teil des Wappens des Fürstbischofs Clemens August von Bayern, der erst gut 200 Jahre später amtierte:
Hier kann das Forum sicherlich Licht ins Dunkel bringen...
Zu den auf der Gussplatte dargestellten Personen kann ich auch nur spekulieren:
Oben links eine gekrönte Frau mit einem Kind auf dem Arm (Mutter Gottes mit Jesus?).
Oben rechts ein Mann mit einem Buch (?); die restliche Erscheinung ist die eines wohlhabenden Adligen (vielleicht Rembert?)
In der unteren Reihe scheint Justitia von zwei bewaffneten Männern eingerahmt zu sein.
Die Ofenplatte soll wohl von Philipp Soldan geschaffen worden sein.
Das war ein kleiner heraldischer Überblick zur Burg Dringenberg, die auf jeden Fall einen Ausflug wert ist.
Beste Grüße
Robert