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 Betreff des Beitrags: Lesehilfe Blason 1627
Ungelesener BeitragVerfasst: 13.12.2012, 16:38 
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Hallo zusammen,

mit den Recherchen zu meinem Kirchenmaler Paul Honecker bin ich etwas weitergekommen. Mittlereile habe ich die Blasonierung des von Erzherzog Leopold V im Jahre 1627 verliehenen Wappen erhalten. Mein Dank an Alexander für den Hinweis auf das Tiroler Landesarchiv.

Den Origianltext habe ich weitestgehend transkribiert, hänge aber an ein 2-3 Stellen. Wer kann helfen ?

Hier der Link zum Originaldokument: http://img248.imageshack.us/img248/7913/blasonierung1627kopie.jpg

Die wortgemäße Transkription lautet wohl:

… einen Roth oder Rubinfarben Schildt
im grundt desselben ein Gelb od[er] Golt,
farbes Meürl mit dreyen Schießlöchern
und dreyen Zinnen die mitter was
Überhöchnet darob sley[...] obwelch[en] fürwertz(?) Zum
schrit gestelt, ain weiß od[er] Silber-
farber Han, mit rothem kam auf
dem Schildt ain Stechhelm Zur lingken(?)
mit Roth und weisser: rechten(?) seiten
aber mit Gelb und Schwarzer Helm-
drebh(?), und einen diser farben gewunnen-
nen Pausch mit Zurueckh fligenden P[...]
geZiert darob erscheint # ein Schwarzer han[...]
gleichsamb Zum Kränz gestaltet,


# ain Gelb dreypühleter Pers d[er]
mit die Zwey eüssern was Über-
halhent(?),
ob welchem


Im Klartext sollte es dann wohl lauten:


Einen Rot oder Rubinfarbenen Schild
Im Grund desselben eine gelb oder gold
farbene Mauer mit drei Schießlöchern
und drei Zinnen, die mittlere etwas
höher. Auf dieser, vorwärts zum
Schritt gestellt ein weißer oder silberner
Hahn mit rotem Kamm. Auf
Dem Schild ein Stechhelm, zur Linken
mit roter und weißer, zur Rechten
mit gelber und schwarzer Helm-
decke. In diesen Farben gewundener
Pausch mit zurückfliegenden P….
geziert. Darüber

ein gelb dreypühleter Pers. Die
zwei äußeren etwas „Überhalhent“.

Darauf ein schwarzer Hahn
gleichsam zum Kranze gestaltet.



Wer kann mir bei den schwierigen Passagen weiterhelfen? Vor allem bei den ROT markierten Stellen.
Bin für jeden Hinweis oder Korrektur dankbar.

Danke schonmal & viele Grüße,
Marc

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„Kirchhausen liegt zwischen anmuthigen Gärten und Baumanlagen; dahinter ist eine schöne Aussicht nach den Gebirgen des Neckars; man kommt durch ein artiges Wäldchen und durch eine Pappelallee bis Frankenbach.“
Johann Wolfgang von Goethe, Tagebucheintrag v. 27.08.1797


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 Betreff des Beitrags: Re: Lesehilfe Blason 1627
Ungelesener BeitragVerfasst: 22.12.2012, 13:39 
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Hallo Marc,

ich habe einige Stellen in Rot ergänzt bzw. korrigiert, ansonsten passt die Transkription im Wesentlichen.

… ainen Roth oder Rubinfarben Schildt
im grundt desselben ein Gelb od[er] Golt,
farbes Meürl mit dreyen Schießlöchern
und dreyen Zinnen die mitter was
Überhöchent darob gleichsamb obwelch[en] fürwerz Zum
schrit gestelt, ain weiß od[er] Silber-
farber Han, mit rothem kam auf
dem Schildt ain Stechhelm Zur linggen
mit Roth und weisser: rechten seiten
aber mit Gelb und Schwarzer Helm-
deckh[en], und einen diser farben gewunnen-
nen Pausch mit Zurueckh fligenden Peil (?)
geZiert darob erscheint # ain Schwarzer Han
gleichsamb Zum Kräen gestalttet,


# ain Gelb dreypüchleter Perg d[er]
mit die Zwey eüssern was Über-
höchent,
ob welchem [/i]

Zu "dreypüchlet" fand ich noch folgende Beschreibung eines Wappens: "ein grienes gebürg von dreien Pücheln oder Pergen nebeneinander" (Quelle: http://www.haag-hausruck.at/gemeindeamt ... RONIK.html)
Das Wort "Peil" würde im Zusammenhang mit "zurück fliegend" und dem "gewunnenen Pausch" = "gespannter Bogen" Sinn ergeben, steht aber zu weit am Rand, als dass man es eindeutig lesen könnte.
Der "Han" darunter kommt weiter oben schon mal vor, und er "kräet" - also kein "Kranz"!

Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen.

Grüße und schöne Feiertage
Bernd

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 Betreff des Beitrags: Re: Lesehilfe Blason 1627
Ungelesener BeitragVerfasst: 28.12.2012, 22:19 
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Hallo Bernd,

ganz herzlichen Dank. Das hilft mir wirklich sehr weiter.

Viele Grüße,
Marc

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 Betreff des Beitrags: Re: Lesehilfe Blason 1627
Ungelesener BeitragVerfasst: 29.01.2013, 10:14 
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Hallo Bernd,

habe vom Österr. Staatsarchiv nochmal bessere Scans bekommen, ohne Falz. Dürfte ich Dich bitten, daß eine Wort nochmal zu prüfen. Heißt das wirklich Pfeil?

deckh[en], und einen diser farben gewunnen-
nen Pausch mit Zurueckh fligenden Pfeil (?)
geZiert darob erscheint # ain Schwarzer Han

Bild

Im voraus besten Dank.

Viele Grüße,
Marc

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 Betreff des Beitrags: Re: Lesehilfe Blason 1627
Ungelesener BeitragVerfasst: 30.01.2013, 11:18 
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Hallo Marc,

jetzt klärt sich doch Einiges; ich war mit meinem Pfeil auf dem vollkommen falschen Dampfer. Allerdings bin ich ein wenig verwundert darüber, dass niemand hier, wo wir uns doch in einem Wappenforum befinden, auf die richtige Lösung gekommen ist.
Das Wort heißt "Pind[um]" (der lange Strich hinten steht für eine abgekürzte Endung), sprich "Binde".
Bei dem von mir fälschlicherweise als "Bogen" gedeuteten "Pausch" handelt es sich um den Helmwulst, auch "Bausch" genannt, der zwischen Helm und Helmzier aufgesetzt ist. Ich verweise auf http://de.wikipedia.org/wiki/Helmwulst.
Mit "Binde" ist hier wohl ein Teil des Stoffes gemeint, der seitlich etwas herabhängt.

Vielleicht sollte ich meine Heraldikkenntnisse mal wieder etwas auffrischen... :pardon:

Grüße
Bernd

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 Betreff des Beitrags: Re: Lesehilfe Blason 1627
Ungelesener BeitragVerfasst: 30.01.2013, 20:57 
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Hallo Bernd,

ganz herzlichen Dank. Jetzt kann ich mir das Wappen auch schon bildlich vorstellen.

Im Klartext wäre das dann etwa folgender Blason:

Einen Rot oder Rubinfarbenen Schild. Im Grund desselben eine gelb- oder goldfarbene Mauer mit drei Schießlöchern und drei Zinnen, die mittlere etwas höher.
Auf dieser, vorwärts zum Schritt gestellt ein weißer oder silberner Hahn mit rotem Kamm. Auf dem Schild ein Stechhelm, zur Linken mit roter und weißer, zur Rechten mit gelber und schwarzer Helmdecke. In diesen Farben ein gewundener Bausch mit zurückfliegender Binde geziert. Darüber ein gelber Dreiberg, die zwei äußeren etwas höher. Darauf ein schwarzer krähender Hahn.


Viele Grüße,
Marc

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