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Figuren aus dem PflanzenreichDiese Figuren, nämlich: Bäume, Pflanzen, Blüthen, Früchte und Blumen erscheinen in älteren Wappen stets in einer, der natürlichen Gestalt ähnelnden, aber ornamentirten Form. Dies mag wol darin seinen Grund haben, dass anderen Falls es kaum möglich gewesen wäre, die verschiedenen Baum-und Pflanzengattungen auf weite Entfernungen oder auf Siegeln zu erkennen, worauf (speziell bei letzteren) zu jener Zeit, als man die Urkunden meistens nur mehr besiegelte, nicht, oder nur schlecht unterschrieb, ein grösserer Werth als heut gelegt wurde. So finden wir denn beispielsweise die Bäume mit nur wenigen, gleichförmig vertheilten Blättern resp. Früchten deren Gattung stets deutlich erkennbar sind, weil sie im Verhältnis zu Stamm und Aesten sehr gross dargestellt sind. Ferner wurden die Blätter, Blüthen und Früchte in der der Naturfarbe nächstliegenden heraldischen Färbung dargestellt, also die Stämme und Aeste etc. nicht braun, sondern schwarz oder roth, (Birken: silbern) die Blätter im heraldischen Grün oder [herbstlich) roth, die Aepfel golden oder roth etc. Den modernen „grünen Boden, Hügeln und Rasen'', kannte die alte Heraldik nicht; sollte der Baum nicht ausgerissen (d. h. entwurzelt) dargestellt weiden, so wuchs er stets aus einem (manchmal auch schwebendem) Dreiberg im Schildfuss.
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