Forum der Gemeinschaft wappenführender Familien

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Ungelesener BeitragVerfasst: 21.02.2018, 17:59 
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Hallo und guten Abend,

ich bin am vergangenen Wochenende an der Kirche in Bad Holzhausen (einem Ortsteil von Preußisch Oldendorf) u. a. auf eine Grabplatte gestoßen, auf der nur noch eine Wappendarstellung erhalten geblieben ist. Es könnte sich um das Wappen der Großeltern mütterlicherseits des unbekannten edlen Herrn handeln:
Bild

Schon voriges Jahr habe ich dieses Wappen auf einer Grabplatte einer Stiftsdame in Herford gesehen. Die Literatur bezeichnet sie als „Anna von Sloir“, auf der Platte wird sie „Anna Slori“ geschrieben. Hier müsste es das Wappen der Großeltern väterlicherseits sein:
Bild

Ich habe keine Ahnung, welcher Gegenstand oder welches Symbol (ein Omega?) hier in 2:1 gezeigt wird. Es könnte sich um eine regionale (Umgebung und Grafschaft Ravensberg) Adelsfamilie handeln.

Hat einer von euch eine Idee zur namensgebenden Familie, bzw. hat einer dieses Wappen vielleicht auch schon an anderer Stelle gesehen?

Beste Grüße
Robert


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21.02.2018, 18:55 
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Hallo Robert,

ich würde mal sagen das es Kesselringe sein sollen.

https://heraldik-wiki.de/wiki/Kesselring

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Beste Grüße
Gerd

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Ungelesener BeitragVerfasst: 21.02.2018, 20:22 
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Hallo Gerd,

vielen Dank für den Hinweis mit den Kesselringen. Die Onlinesuche im Siebmacher ergab leider nichts verwertbares, vermutlich handelt es sich tatsächlich um etwas sehr lokales.

Beste Grüße
Robert


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Ungelesener BeitragVerfasst: 28.02.2018, 21:03 
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Guten Abend in die Runde,

ich habe gezielt nach Wappen mit Kesselringen im "Wappenbuch des westfälischen Adels" gesucht und derer drei Stück gefunden:
Bild

Auch hier wird wieder einmal deutlich, wie sehr die Tingierung und die Helmzier zur Unterscheidung von Nöten sind...

Hat einer von euch noch etwas in dieser Richtung aus dem Großraum "Westfalen" parat?

Beste Grüße
Robert


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Ungelesener BeitragVerfasst: 28.02.2018, 23:32 
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Ungelesener BeitragVerfasst: 02.03.2018, 02:17 
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Die erste Grabplatte zeigt das Wappen der Familie von Olden auf Haus Amorkamp zu Holzhausen.
Thomas von Olden war um 1520 belehnt mit dem Hof Amorkamp und in 1595 finden wir Heinrich von Olden.


Zuletzt geändert von Ruwieren am 02.03.2018, 03:08, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 02.03.2018, 03:02 
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Ich lese beim zweiten Grabplatte: ANNA SLOER.

Dazu:
1507-12-29 (am daghe Thome Cantuariensis martiris)
Johann Sloer, Knappe, Sohn des verstorbenen Johann Sloer, verkauft seine Stätte in Lübbecke, ..... die er von seinem Großvater Ludolf Plincke geerbt hat, an Richard v. Westorp.
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen, Familie von der Recke-Obernfelde (z. T. Dep.) - Urkunden (Dep.), Nr. 111
Siegel mit Umschrift: SI JOHAN SLOER
Schild: steigender Löwe und Helmzier desgleichen

Also ist hier das Wappen Plincke abgebildet. Und die Wappen Olden (Bad Holzhausen) und Plincke (Lübbecke) sind warscheinlich gleicher Stamm.


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 Betreff des Beitrags: 450. Todestag der Anna von Sloer
Ungelesener BeitragVerfasst: 04.03.2018, 17:22 
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Guten Tag in die Runde und zunächst einmal „Danke schön“ an Ruwieren für die Hinweise. Hast Du die Möglichkeit, ein Bild vom Siegel hier einzustellen?

Tatsächlich lässt sich auch „Anna Sloer“ herauslesen. Die Buchstaben „r“, „i“ und „e“ sind zuweilen kaum auseinander zu halten und meine Quelle „Im Schatten der Reichsabtei: Stift St. Mariae auf dem Berge vor Herford“ von Johannes v. Boeselager, Peter Klefisch, Bettina Schleier, Ulrich Simon und Elke Weiberg nennt sie auf den Seiten 115 und 127 „Anna von Sloir“. Sie war von 1550 bis 1567 Pröpstin des Stiftes St. Mariae auf dem Berg in Herford, soweit diese Quelle.
Nun war gestern, am 03.03.2018, der 450. Todestag und ich denke, dass das ein guter Anlass ist, sich etwas intensiver mit der Genealogie von Anna zu beschäftigen. Die Familie Sloer/Sloir/Schloer
scheint recht lokal angesessen gewesen zu sein, letztendlich dreht es sich immer um das Gut „Klein Engershausen“ im Kirchspiel Oldendorf.
Die Quellenlage ist eher mau und teilweise widersprüchlich, ich versuche mal die Erkenntnisse zeitlich korrekt einzuordnen:

1423 Am 11. April 1423 verpfänden ein Ludolf Krumme gen. Plinncke und seine Frau Lucke dem Stift [?] die Hälfte ihres Hofes, des „Gosehoves“ vor der Stadt Lübbecke
1457 Ludolf Plincke lebt auf dem Gut Klein Engershausen und ist Richter und Zeuge [Das WWA vermutet, dass Plincke=Klincke=Klinge ist]
…. Johann I. v. Sloer heiratet eine Luke Plincke [vermutlich die Tochter von Ludolf und Luke]
1491 Johann II. v. Sloer lebt auf dem Gut und ist mit einer v. Breneke verheiratet
1507 Am 29.12.1507 verkauft Johann v. Sloer seine Stätte in Lübbecke, die er von seinem Großvater Ludolf Plincke geerbt hat, an Richard v. Westorp. [Es kann sich nicht um Klein Engershausen handeln]
1554 Johann v. Sloen [und weitere] werden angeklagt, dass sie oder ihre Vorfahren eigenbehörige Bauernhöfe in adelige Güter umgewandelt hat.
…. NN v. Sloer [Sohn von Johann] ist mit einer NN v. Klenke verheiratet. [Sie ist die Tochter von N. v. Klenke und N. v. Bicker; es wird keine Jahresangabe gemacht]
…. Aus der Ehe NN v. Sloer und NN v. Klenke sollen zwei Kinder (Bernd und Margarethe) stammen. Die Linie von Bernd soll trotz Ehe mit vier Kindern erloschen sein.
1607 Am 04.02.1607 stirbt Johann v. Haßfurt, der Ehemann von Margarethe v. Sloer.
1627 Reinecke v. Haßfurt ist der Enkel von Margarethe v. Sloer und wird als Gutsbesitzer von Klein Engershausen genannt. Er stirbt vor 1687.

Die Geschichte von Gut Klein Engershausen geht von da an natürlich weiter, ist aber für die Familie v. Sloer nicht mehr entscheidend.
Doch wo können wir Anna hier einordnen? Den Wappen auf ihrem Grabstein nach könnte sie gut eine Tochter von NN v. Sloer und NN v. Klenke sein.
Leider kommen wir nun zu den Unstimmigkeiten der Quellen:
Wäre Ludolf Plincke ihr Urgroßvater väterlicherseits gewesen, hätte also das Wappen Plincke eigentlich nichts auf ihrem Grabstein verloren. Außerdem heißt es bei Karl Adolph v. d. Horst im Nachtrag seines Buches „Die Rittersitze der Grafschaft Ravensberg und des Fürstentums Minden“, dass es nur zwei Kinder gab, also Bernd und Margarethe.
Gehen wir davon aus, dass Anna am 03.03.1568 mit vielleicht 70 Jahren gestorben ist, so wäre sie um 1500 herum geboren worden. Dann wäre sie eine Tochter von Johann und der NN v. Breneke. Hiergegen spricht aber das Wappen Klenke auf dem mütterlichen Platz auf ihrer Grabplatte.

Vielleicht hilft das vierte Wappen weiter, welches ich bislang auch noch nicht zuordnen kann. Dieses müsste eigentlich der (Groß-)mütterlichen Seite entstammen:
Bild

Ich habe die Angaben und Quellen in einer Grafik zusammengefasst, um den Überblick halbwegs zu behalten:
Bild

Das war es erst einmal mit dem Gedenken an den 450. Todestag der Anna von Sloer. An weiteren Informationen bin ich natürlich immer interessiert, vielleicht hat ja noch jemand weiteres über diese Familie auf Lager.

Beste Grüße
Robert


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Ungelesener BeitragVerfasst: 05.03.2018, 12:41 
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Drei Wappen sind deutlich auf diesem Epitaph:
SLOER - Steigender Löwe
PLINCKE - 3 Kesselringe
KLENCKE - Kamrad

Eigentlich soll in Deiner Genealogie das Wappen der Breneke fehlen auf dem Epitaph. Aber da steht das Wappen Plincke. Die Generation Sloer oo Breneke gehört offensichtlich nicht dazwischen. Anders gesagt: Anna Sloer hat als Großmutter ein Plincke.

1. Anna Sloer

Eltern:
2. N.N. Sloer
3. N.N. v. Klencke

Großeltern:
4. N.N. Sloer
5. N.N. Plincke
6. N.N. v. Klencke
7. N.N. Bicker - Das unbekannte Wappen


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Ungelesener BeitragVerfasst: 11.03.2018, 21:17 
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Hallo und guten Abend,

das vierte Wappen konnte ich nun nach langer Suche auf Seite 374 des Buches "Bremisch- und Verdischer Ritter-Sahl...[]" von 1720 finden (Quelle: Göttinger Digitalisierungszentrum):

BildBild

Meine Suche nach einer Familie Bicker endete bislang immer bei einer niederländischen Adels- und Patrizierfamilie, die hiermit nichts zu tun hat.

Für mich ist damit die Grabplatte von Anna aufgelöst:

Sloer.......Klencke

Plincke....Bicker

Beste Grüße
Robert


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12.03.2018, 11:51 
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Hallo Robert,

Toller Fund. Mache weiter so. Bin auf den nächsten Eintrag gespannt.

Gruß aus South Carolina

Kurt


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12.03.2018, 13:04 
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Aus Roland/Rietstap, Blason=Rietstap, Seite 197, Wappen=Roland, Band 1, Tafel CCX

Bickers Groningue, Brême - Coupé d'argent sur gueules à la bordure de sable ch de quinze besants d'argent Cimier deux proboscides coupées celle à dextre d'argent sur gueules et celle à senestre de gueules sur or ornées chacune dans son embouchure de trois feuilles d'or Lambrequin d'argent et de gueules.

Dateianhang:
Bickers.jpg
Bickers.jpg [ 61.52 KiB | 14127-mal betrachtet ]


Gruß PEER :kaffee:

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Ungelesener BeitragVerfasst: 12.03.2018, 13:46 
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:winke: ... Da steht sogar die Anzahl der Scheiben im Blason, 15 Stück.... daumenhoch

Im Wappen aus dem Buch sind nur 14 Scheiben dargestellt, in den Stein sind 18 eingemeißelt. Das hat aber vermutlich nichts zu sagen?

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Gruß moustache


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12.03.2018, 14:02 
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Blason in deutsch:
Geteilt von Silber auf rot. In der schwarzen Bordüre 15 silberne Scheiben. Auf dem Helm zwei ( Rüssel) Hörner, eines von Silber auf Rot, eines von Rot auf Gold geteilt, jedes in seinem Mund mit 3 goldenen Blättern geschmückt. Die Helmdecke silbern und rot.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 12.03.2018, 14:16 
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....der Blason ist maßgebend. Der Steinmetz und seine Gehilfen sind keine Heraldiker und da schleicht sich schon mal öfters mal bei der Interpretation in den Stein... ein Fehler ein. :mauer: :lol:

Gruß Willi :kaffee:

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