Hallo Gerd,
vielen Dank für die Antwort. Beim "Österreichischen Staatsarchiv" hatte ich bereits online gesucht - aber nichts gefunden.
Bei Josef, einem Major a.D., scheint es sich um eine systemmäßige Standeserhebung zu handeln. Ein deutlicher Hinweis ist sein Territorialprädikat "von Treukampf"; dieses Kunstwort soll wohl seine Loyalität gegenüber der Monarchie und seine Erfahrungen als Soldat zum Ausdruck bringen.
In einem Wikipedia-Artikel zum "systemmäßigen Adel" wird davon berichtet, dass die Antragssteller ihrem Antrag auf Standeserhebung ein Wappenentwurf mit beizulegen hatten, welcher dann von einem "Wappenzensor" auf heraldische Richtigkeit geprüft und notfalls gebührenpflichtig verbessert wurde (siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Systemm%C3%A4%C3%9Figer_Adel).
Der ganze Vorgang war jedenfalls mit erheblichen Kosten Verbunden. Josef muss also während seines mindestens 30 Jahre andauernden Soldatenlebens genug Geld beiseite gelegt haben, um die ihm zustehende Nobilitierung mit allen kostenpflichtigen Beiwerken wie dem Territorialprädikat und "Edler" durchführen zu können.
Im Jahre 1855 hat er eine Stitung ins Leben gerufen, es muss also noch genügend Wohlstand vorhanden gewesen sein:
Des Majors Kretschmaier v. Treukampf. Capital 1009 fl. 6 kr
Für einen ehelichen krüppelhaften Nachkommen eines Militärs vom Oberlieutenant abwärts oder eines Militär-Beamten. Verleihungsrecht: Das Reichs-Kriegs-Minist. (S.III, A. 4, Nr. 5259. vom 27. Mai 1855)Quelle (hier auf S. 761, Nr. 47):
https://library.hungaricana.hu/hu/view/MilitarAlmanachSchematismus_1875/?pg=760&layout=sZusammengefasst lässt sich sagen, dass die Wahrscheinlichkeit für die Existenz eines Wappen sehr hoch ist.
Wie sind die Erfahrungen mit dem Adelsarchiv in Wien?
Beste Grüße
Robert