Forum der Gemeinschaft wappenführender Familien

In neuer Zeit werden Wappenrollen zur Eintragung von alten und neuen Familienwappen z.B. vom Verein Herold, Berlin (gegründet 1869),
vom Heraldischen Verein Zum Kleeblatt in Hannover (gegründet 1888)
und auch von Privatpersonen geführt. Die Eintragung eines Wappens in eine Wappenrolle oder die Veröffentlichung im "Deutschen Geschlechterbuch"
ist zweckmäßig, denn sie beweist im Falle eines Rechtsstreites, seit wann, von wem und in welcher Form ein Wappen geführt wird. Eine staatliche oder
amtliche Wappenrolle gibt es in Deutschland nicht. Die bedeutendsten mittelalterlichen als Wappenrolle bezeichneten Wappenwerke sind:
Große Heidelberger Liederschrift (Codex Manesse), Ende 13. und Anfang 14 Jh. - enthält 125 Wappen.
Weingartner Liederhandschrift, Anfang 14. Jh. mit 25 Bildern, davon 20 mit
Wappen.
Züricher Wappenrolle, 1335-1345. Bedeutendster mittelalterlicher Codex mit 559 Wappen und 28 Bannern von Geschlechtern aus der Schweiz und
Deutschland.
Gelre`s Wappenbuch, 169 bis 1396 - mit über 1800 Wappen.
Bruderschaft von St.Christoph auf dem Arlberg, 1390 bis 1760 - enthält 901 Vollwappen und 1380 Wappenschilde.
Scheiblersches Wappenbuch, erste Hälfte des 15. Jh. - enthält 450 Wappen (ohne die aus späterer Zeit).
Conrad Grünenbergs Wappenbuch, 1483 - mit etwa 2000 Wappen. In der
Oesterreichischen Chronik, 1452 bis 1484 etwa 180 Wappen.
Wappenrolle der Geschlechtergesellschaft "Zur Katze" in Konstanz, 1547-
mit 153 Wappen.

Wappen- und Sammelwerke (großen Umfangs:
Neues Siebmachersches Wappenbuch, Nürnberg, Bauer und Raspe, 1854 ff. Es ist das umfangreichste Wappenwerk mit etwa 130000 Wappen und entsprechenden Textangaben von Staatswappen, Wappen adeliger und bürgerlicher Familien, Städten, Klöstern u.a.

Rietstap, I.B. Armorial general, 4 Bände 1884 bis 1938 (Gouda, Holland). Es enthält etwa 113400 Familienwappen aus allen europäischen Ländern mit Wappenbeschreibungen in französischer Sprache.

Peter