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Ungelesener BeitragVerfasst: 18.04.2023, 16:04 
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Beiträge: 2
Hallo zusammen,

mir ist letztens eine Ahnentafel in die Hände gefallen, in der dieses Wappen hinterlegt war. Angeblich soll es auf den Namen Reich, Ryke oder Reicke laufen und aus dem Jahre 1683 stammen. Habe schon diverse Wappenrollen durchforstet aber bin noch nicht fündig geworden. Zumal würde mich auch interessieren, was die gemeine Figur darstelle soll.
Ich weiß zwar, dass meine Vorfahren aus dem Raum Pommern (Raum Stettin & Casekow) kamen, jedoch nicht, ob das auch noch auf den Wappenstifter zutrifft.

Danke schonmal im Voraus

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Wappen Farbe.jpeg
Wappen Farbe.jpeg [ 122.03 KiB | 6275-mal betrachtet ]


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Ungelesener BeitragVerfasst: 23.04.2023, 10:27 
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Beiträge: 293
Hallo und herzlich willkommen hier,

das von Dir gezeigte Wappen enthält Motive, das ich auch nicht sicher zuordnen kann.

"In Schwarz eine bis zum Schildhaupt geführte silberne eingebogene Spitze"...aber dann: Spontan habe ich zwei "gerupfte" Hasenpfoten gesehen (meine heraldisch vollkommen unvoreingenommene Frau übrigens auch) und von da an gingen mir die Ideen aus.

Zur Ausführung des Aufrisses lässt sich ein wenig Kritik anbringen:
    -Die Größenverhältnisse 3:2:3 passen nicht.
    -Der Helmwulst ist nicht korrekt ausgeführt.
    -Die Decken sitzen nicht zwischen Helm und Wulst (sieht mehr wie ein Umhang aus).
    -Der Helm läuft übertrieben fast auf Schildbreite aus.
    -Das Halskleinod hat in einem bürgerlichen Wappen nichts verloren.
    -Die Decken sind nicht schlüssig.
    -Die beiden "?"-Motive könnten einen Farbverstoß hervorrufen.
    -Betrachtet man die SW-Abbildung, so wären die beiden "?"-Motive golden/gelb darzustellen.
    -Der offene Flug ist geteilt (oben silbern) und unten schwarz mit einem "?"-Muster versehen.

Zusammengefasst bin ich der Meinung, dass es sich hier um das Werk eines nicht ganz so fachkundigen "Künstlers" handelt. Auch die Jahreszahl ist oftmals ein Indiz für Wappen mit schleierhafter Herkunft. Ein Abgleich mit den Aufrissen im Werk "Der Wappenschwindel" hat allerdings -aus meiner Sicht- keine Ähnlichkeiten mit bekannten Schwindeleien erkennen lassen.

Fragen hierzu:
    -Gibt es vielleicht erklärende Texte auf der Rückseite?
    -Kann ein älteres Mitglied aus der Familie etwas zur Herkunft beitragen?

In den Siebmacherwerken habe ich für "Riecke, Ryke, Reiche" nur das Wappen eines alten Berliner Geschlechts gefunden, welches aber lediglich in Silber einen schwarzen Bock zeigt:
https://images.sub.uni-goettingen.de/ii ... efault.jpg
https://images.sub.uni-goettingen.de/ii ... efault.jpg

Beste Grüße
Robert


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Ungelesener BeitragVerfasst: 23.04.2023, 16:33 
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Registriert: 18.04.2023, 15:22
Beiträge: 2
Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Die Rückseite enthält leider kleinen erklärenden Text. Ich weiß, dass die Ahnenforschung von einem Heimatforscher aus unserer Region angefertigt wurde, der ebenfalls mit uns verwandt ist. Daher schließe ich mal, dass das, was in dieser steht, auch Hand und Fuß hat, da der Mann viel Ahnung in seinem Fach gehabt hat.
Auch wenn der gute Herr schon langsam aber sicher auf die 100 zugeht, ist er soweit ich weiß noch am Leben und erfreut doch bester Gesundheit.
Auf die Berliner Bürgermeisterfamilie bin ich innerhalb meiner Recherchen auch schon gestoßen, allerdings auch erfolglos.

Noch ein paar weitere Infos, die ich unabhängig von dem Wappen entnehmen kann:

Der einzige Ahne, der Anhand des Datums für das Wappen in Frage käme, wäre ein Joachim Ludwig Reich, der am 23.12.1643 in Casekow geboren wurde und der Tätigkeit eines Stellmachers und Kossat nachging, und durch diese Tätigkeit ein eigenes Haus und Land kaufen konnte. Sein Sohn wanderte in Folge des spanischen Erbfolgekrieges in die Pfalz aus und stellte drei Generationen lang den Schultheiß in Heßheim in der Pfalz (so zumindest der Ahnentafel zu entnehmen).

Nichtsdestotrotz werde ich nochmal meine Verwandschaft befragen, vielleicht weiß ja doch noch jemand mehr.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 23.04.2023, 20:20 
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Beiträge: 109
Mir kam direkt der Gedanke einer Kalkreute…. Wird es bestimmt nicht sein, aber zwei Keulen vielleicht?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 26.04.2023, 15:00 
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Beiträge: 2849
Robert K hat geschrieben:
(..)
"In Schwarz eine bis zum Schildhaupt geführte silberne eingebogene Spitze"...aber dann: Spontan habe ich zwei "gerupfte" Hasenpfoten gesehen (meine heraldisch vollkommen unvoreingenommene Frau übrigens auch) und von da an gingen mir die Ideen aus.
(..)
Zusammengefasst bin ich der Meinung, dass es sich hier um das Werk eines nicht ganz so fachkundigen "Künstlers" handelt. Auch die Jahreszahl ist oftmals ein Indiz für Wappen mit schleierhafter Herkunft. Ein Abgleich mit den Aufrissen im Werk "Der Wappenschwindel" hat allerdings -aus meiner Sicht- keine Ähnlichkeiten mit bekannten Schwindeleien erkennen lasse (..)


Mich erinnern Aufbau und Gestaltung dieses Aufrisses an das Wappen der Saluzzo della Manta. Womöglich handelt es sich doch um eine "Wappenfälschung" oder zumindest um einen Aufriss, der an das Wappen der Saluzzo della Manta erinnern soll (mit ein paar kleinen Änderungen - aus einem Sparren machte man "Hasenpfoten" et cetera ;-) ).

Der große Kamin in der Burg zu Manta/Piemont im gotischen Saal mit dem Wappen der Saluzzo della Manta:

Bild

1001 Grüße

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