Die Grabplatten mit ihren Wappen an der Kapelle in WenseAb und zu habe ich die Möglichkeit, die Kapelle in Wense zu besuchen. Von innen habe ich sie bislang leider nicht in Augenschein nehmen können, aber schon von außen bieten sie jede Menge sehenswerter Wappen. Einleitend und zur allgemeinen Erklärung zitiere ich zunächst von der Seite
http://www.osterheide.de, um euch einen kleinen geschichtlichen Abriss der Örtlichkeit zu geben:
„Die kleine Ansiedlung Wense ist aus dem 1330 erstmalig erwähnten adligen Lehngut der Familie von der Wense hervorgegangen (to der Wensen). Sie liegt auf dem Truppenübungsplatz Bergen direkt östlich der Autobahn A7 und ist durch eine Unterführung mit dem Bad Fallingbosteler Ortsteil Jettebruch verbunden. Wense bedeutet soviel wie „die am Bach gelegene Weide“. Die noch um 1650 in einem Merianstich dargestellten historischen Gebäude sind im Dreißigjährigen Krieg weitgehend zerstört worden. Sie wurden wohl um 1700 wieder errichtet und sind ab 1732 durch Georg von der Wense erneuert bzw. durch Nachfolgebauten ergänzt worden. 1907 entstand das neue und heute noch bestehende Gutshaus. Große Ländereien erlaubten der Familie von der Wense eine intensive Jagd, Fischerei und Forstwirtschaft. Heute ist in dem Gutshaus der Bundesforstbetrieb Niedersachsen untergebracht. (…)“Das Forstamt:
„Eine alte Eichenallee, die durch die parkartige Landschaft über einen schmalen Damm auf die Hofanlage zuführt, erschließt auch die kleine Guts- und Gruftkapelle mit Friedhof auf der Nordseite des Forstweges gegenüber dem Gutshaus. Sie wurde gleichzeitig mit dem damaligen Herrenhaus für die Familie v. d. Wense erbaut und 1672 geweiht. Auf dem hellen Quaderputz sind neben den hochgelegenen Fenstern und Gedenktafeln für die Gefallenen der beiden Weltkriege zwei aus Dorfmark hierher gebrachte figürliche Grabplatten angebracht. Sie erinnern an den 1572 verstorbenen Jürgen von der Wense sowie an seine 1589 verstorbene Frau Magdalene, geb. von der Lieth. Die Kapelle mit Friedhof ist heute noch im Privatbesitz der Familie von der Wense und steht unter Baudenkmalschutz.“Die Kapelle:
An den Außenwänden befinden sich vier Grabplatten, ein Wappenstein und zwei Tafeln zum Gedenken an die Gefallenen.
Ich beginne heute mit der Grabplatte „Dorothee von Altmannshofen“, welche sich am Giebel links der Türe befindet:
Dorothee ist, so die Angaben auf der Platte, im Jahre 1636 im Alter von 28 Jahren gestorben und muß mit einem Herren derer von der Wense verheiratet gewesen sein.
Unter den Wappen ihrer Ahnenprobe findet man die jeweils passenden Namen der Vorfahren, leider teilweise kaum noch lesbar. Auch die Wappendarstellungen haben über die Jahrhunderte hinweg natürlich etwas gelitten. Trotdem ist das Gesamtbild, gemessen an dem Alter, als „gut“ zu bezeichnen.
Leider standen mir keine weiteren Informationen über Dorothee, wie z.B. ein Stammbaum o.ä., zur Verfügung und so begann ich in den einschlägig bekannten Werken, welche das Internet heute zum Glück zur Verfügung stellt, nach ihren Vorfahren Ausschau zu halten. So wie es aussieht, kommt sie aus der Gegend um Meißen.
Ich bin zu den folgenden Ergebnissen gekommen und würde mich über Korrekturen und/oder Bestätigungen von euch freuen.
Auf der für den Betrachter linken Seite von oben nach unten:
v. Altmannshofen
http://bsb3.bsb.lrz.de/~db/1045/bsb1045 ... &seite=239(Siebmacher...II. Schwäbische Blatt 100, Reihe unten, 2. von links)
v. Pressen
http://bsb3.bsb.lrz.de/~db/1045/bsb1045 ... &seite=130 (Meißen Blatt 162, Reihe mitte, 5. von links)
v. Töpfer
http://bsb3.bsb.lrz.de/~db/1045/bsb1045 ... &seite=134 (Meißen Blatt 160, Reihe unten, 2. von links)
v. Kitzscher
http://bsb3.bsb.lrz.de/~db/1045/bsb1045 ... &seite=148(Meißen Blatt 153, Reihe oben, 1. von links)
Auf der für den Betrachter rechten Seite von oben nach unten:
v. Milkau
http://bsb3.bsb.lrz.de/~db/1045/bsb1045 ... &seite=150 (Meißen Blatt 152, Reihe mitte, 5. von links)
v. Bünau
http://bsb3.bsb.lrz.de/~db/1045/bsb1045 ... &seite=144 (Meißen Blatt 155, Reihe oben, 3. von links)
v. Döbeneck
http://bsb3.bsb.lrz.de/~db/1045/bsb1045 ... &seite=152 (Meißen Blatt 151, Reihe oben, 3. von links)
v. Dölau/Telaw
http://bsb3.bsb.lrz.de/~db/1045/bsb1045 ... &seite=124 (Meißen Blatt 165, Reihe mitte, 2. von links)
Im nächsten Bericht stelle ich euch die Grabplatte von „Wilhelm von der Wense“ vor.
Beste Grüße und ein schönes Wochenende
Robert