Hallo und guten Tag in die Runde,
Kurt fragte, ob ich wohl eine Tafel mit den mir bislang bekannten Wappen mit dem Namensstamm "Krčmář hier im Forum zeigen könnte.
Hier zunächst einige Vorbemerkungen:
Grundätzlich interessiert es mich, wie dieser Berufsname mit der Bedeutung „Schankwirt“ über die Jahrhundrte heraldisch umgesetzt wurde. Meine Suche begann in den Siebmacher-Werken, dann kamen Fundenstellen aus dem Österreichischen Staatsarchiv hinzu, später aus der DWR und zwischendurch gab es immer wieder Mal einen Zufallstreffer im Internet oder in anderen Werken, wie z. B dem Schlesischen Wappenbuch.
Teilweise lagen mir nur die Blasons vor und teilweise nur Aufrisse.Die Darstellungen lagen in so viel verschiedenen Stilen, Größen und Farben vor, dass ich irgendwann beschloss, alle Wappen selber neu aufzureißen. Bei manchen Wappen mit unbekannten Farben habe ich diese selber frei gewählt. Hier orientierte ich mich dann an den Farben der Heimatstädte, bzw. Regionen. Fehlende Helmzierden habe ich aus dem Schildbild abgeleitet, um ein Vollwappen aufreißen zu können. Diese "eigenmächtigen" Ergänzungen habe ich in der Spalte "Blason" entsprechend erwähnt.
Ich bin kein Grafiker, insofern möge man über den einen oder anderen Fehler hinwegsehen; wie gesagt: Es ging mir in erster Linie um die Umsetzung des Namens.
Ich kam zu der Erkenntnis, dass die „redende“ Variante eher selten vertreten ist. So findet man lediglich bei den Wappen Nr. 5, 7, 10, 14, 15, 20, 27 Trinkgefäße in irgendeiner Form wieder.
Das Schildbild bei Nr. 29 könnte man als Weinglas interpretieren; ob das beabsichtigt ist, weiß ich allerdings nicht und der Blason trifft in dieser Hinsicht auch keine weiteren Aussagen.
Der Rebstock im Wappen (eigentlich eher Medallion) Nr. 34 geht auch noch etwas in die Richtung „Getränk“, wenngleich ich mir für einen Zinngießer auch eine andere Symbolik hätte vorstellen können.
Das war es dann schon mit den Ansätzen von redenden Wappen.
Sonst ist alles mögliche vertreten: Greifen, Monde, Sterne, Hirsche Anker, Herzen und und und...
„Schön bunt“ sind augenscheinlich die Nummern 2, 3, 4, 6, 15, 16, 21, 24, 25, 27 und 33, z. T. dazu auch noch recht kleinteilig. Hier fällt die Nr. 2 besonders auf, die Pelikanfamilie im gevierten Schild möchte ich nicht aus 200 Schritt Entfernung erkennen sollen (vor allem nicht die Krone auf dem Haupt des Vogels...).
Dann gibt es auch gewisse Ähnlichkeiten untereinander, wie z.B. Nr. 30 mit Nr. 31 und Nr. 16 mit Nr. 34. Es stellt sich die Frage, ob hier schon von Usurpation zu sprechen ist.
Nr. 18 und Nr. 28 könnten vielleicht einer Familie zuzuordnen sein, leider sind beide Quellen nicht sonderlich ergiebig.
Mir persönlich gefällt (außer meinem eigenen natürlich) die Nr. 10 gut. Die Muschel hätte für mich nicht sein müssen, die Idee mit dem Krug an der Elchschaufel hingegen finde ich sehr kreativ.
Eine ganz besondere Komposition der anderen Art ist die Nr. 6. So viel Symbolik und Farbe hätte für mehrere Wappen gereicht.
Richtig angenehm hingegen sind die Nummern 11 und 13 anzusehen. Hier hat man sich auf die Minimalanforderung i.S. Tinkturen beschränkt und siehe da: Es bedarf nicht vieler Farben, um zu wirken.
Soweit meine subjektiven Ausführungen zu den Krčmář-Wappen. Ergänzungen und Meinungen (nicht zu meinen Aufrissen, sondern zu den Wappen:-)) sind herzlich willkommen!
Vorschaubild:
Geändert am 07.09.2019: Aktuelle Wappentafel eingefügt
Geändert am 03.05.2020: Aktuelle Wappentafel eingefügt (Nr.1-Nr.40)