Hallo und herzlich willkommen hier,
das von Dir gezeigte Wappen enthält Motive, das ich auch nicht sicher zuordnen kann.
"In Schwarz eine bis zum Schildhaupt geführte silberne eingebogene Spitze"...aber dann: Spontan habe ich zwei "gerupfte" Hasenpfoten gesehen (meine heraldisch vollkommen unvoreingenommene Frau übrigens auch) und von da an gingen mir die Ideen aus.
Zur Ausführung des Aufrisses lässt sich ein wenig Kritik anbringen:
-Die Größenverhältnisse 3:2:3 passen nicht.
-Der Helmwulst ist nicht korrekt ausgeführt.
-Die Decken sitzen nicht zwischen Helm und Wulst (sieht mehr wie ein Umhang aus).
-Der Helm läuft übertrieben fast auf Schildbreite aus.
-Das Halskleinod hat in einem bürgerlichen Wappen nichts verloren.
-Die Decken sind nicht schlüssig.
-Die beiden "?"-Motive könnten einen Farbverstoß hervorrufen.
-Betrachtet man die SW-Abbildung, so wären die beiden "?"-Motive golden/gelb darzustellen.
-Der offene Flug ist geteilt (oben silbern) und unten schwarz mit einem "?"-Muster versehen.
Zusammengefasst bin ich der Meinung, dass es sich hier um das Werk eines nicht ganz so fachkundigen "Künstlers" handelt. Auch die Jahreszahl ist oftmals ein Indiz für Wappen mit schleierhafter Herkunft. Ein Abgleich mit den Aufrissen im Werk "Der Wappenschwindel" hat allerdings -aus meiner Sicht- keine Ähnlichkeiten mit bekannten Schwindeleien erkennen lassen.
Fragen hierzu:
-Gibt es vielleicht erklärende Texte auf der Rückseite?
-Kann ein älteres Mitglied aus der Familie etwas zur Herkunft beitragen?
In den Siebmacherwerken habe ich für "Riecke, Ryke, Reiche" nur das Wappen eines alten Berliner Geschlechts gefunden, welches aber lediglich in Silber einen schwarzen Bock zeigt:
https://images.sub.uni-goettingen.de/ii ... efault.jpghttps://images.sub.uni-goettingen.de/ii ... efault.jpgBeste Grüße
Robert