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 Betreff des Beitrags: Re: Der Anfang des Heraldik-Wiki
Ungelesener BeitragVerfasst: 01.05.2010, 17:05 
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Ich finde, daß die aufgeworfenen Fragen anfangen, richtig spannend zu werden und fände es toll, wenn wir jetzt der Sache mal wirklich auf den Grund gehen, das heißt, dem Kind einen Namen bzw. ein eigenes Lemma im Heraldik-Wiki geben:

1. Was ist der Unterschied zwischen einem Logo und einem Wappen? :gruebel:
2. Kann man den Unterschied vielleicht am "Wappen/Logo" von "Porsche" herausarbeiten? :gruebel:
3. Wie könnte ein Lemma im Heraldik-Wiki heißen, daß sich dem Thema annimmt ("Industriewappen"? "Logowappen", "Wappenfälschnungen", "Wappenartige Logos", "Schildartiges Logo" ...)? :gruebel:
4. Was bedeutet die Beantwortung dieser Fragen für die Gestaltung unseres "Heraldik-Wiki"?

BildBildBild

1001 Grüße :winke:
Andreas

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Anfang des Heraldik-Wiki
Ungelesener BeitragVerfasst: 01.05.2010, 18:39 
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Alles Wappenähnliche daß nicht den Heraldischen Gepflogenheiten...Gepflogenheit nicht Regeln...nicht gereicht ist als Logo anzusehen...für mich geht daß sogar soweit dass Vollwappen die einen Bestimmten Graphischen Aufwand nicht Erreichen auch als Logos anzusehen sind. Dazu gehören bei mir ALLE die Cliparts verwenden oder Teile davon und wenn sie noch so den Regeln entsprechen...von guter Tradition u gutem Geschmack sind sie weit entfernt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Anfang des Heraldik-Wiki
Ungelesener BeitragVerfasst: 02.05.2010, 09:15 
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G.Metter hat geschrieben:
Alles Wappenähnliche daß nicht den Heraldischen Gepflogenheiten...Gepflogenheit nicht Regeln...nicht gereicht ist als Logo anzusehen...für mich geht daß sogar soweit dass Vollwappen die einen Bestimmten Graphischen Aufwand nicht Erreichen auch als Logos anzusehen sind. Dazu gehören bei mir ALLE die Cliparts verwenden oder Teile davon und wenn sie noch so den Regeln entsprechen...von guter Tradition u gutem Geschmack sind sie weit entfernt.


Hallo Gerald,

hier handelt es sich um deine Meinung/Ansicht und nicht um eine Tatsache. :wink:
Denn: Ein Wappen definiert sich durch den Blason und ist dabei nicht abhängig von der Qualität der Zeichnung.
Clipartwappen sind Wappen (wenn auch nicht gern gesehen). Es kommt einzig auf die heraldisch richtige Darstellung an.
Und noch eines, Clipartwappen sind Tradition und wurden bereits immer verwendet.
Was du hier meinst ist die Verwendung "schlechter" eigener oder erworbener Grafiken (schlecht im Sinne persönlicher Auffassung), oder die Verwendung vorgefertigter, käuflicher Cliparts (z. B. Armorial Gold). :wink:

LG
Thomas


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Anfang des Heraldik-Wiki
Ungelesener BeitragVerfasst: 02.05.2010, 09:44 
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Von mir aus kann sich jeder mit Modernem Müll zukleistern, ich halte ja niemanden davon ab. Es ist mir auch im Grunde egal ob er dann belächelt wird oder nicht. Man kann es von mir aus auch Wappen nennen, ein Künstlerisch Wertvolles und vorzeigbares wird es dadurch aber nicht.
Es ist halt für den Führenden selbst am Ende ein Problem wenn er sich zufällig vor mir damit darstellt und möglicherweise noch um eine Meinung bittet, ich werde Niemals etwas schönreden oder gegen meine Ansicht sprechen.
Ich hatte schon anfragen und musste diese mit dem Satz "Wirf es in die Tonne" Beantworten, manche sind dann entäuscht und andere wollen es trotzdem besser wissen aus gekränktem Stolz od wie auch immer....gab es vor kurzem hier ja zu lesen...man ist einfach nicht einsichtig! Naja "Jedem dass seine"

nochmal am Ende sei erwähnt: BLASON

Vor dem Blason steht das Visuelle Wappen....der Blason schöpft aus dem Bestehenden Wappen erst später und für Nachforschung u Registrierung wird der Blason Wichtig....für alle die es nicht Wahrhaben wollen, es ist so!

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Anfang des Heraldik-Wiki
Ungelesener BeitragVerfasst: 02.05.2010, 10:05 
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G.Metter hat geschrieben:

nochmal am Ende sei erwähnt: BLASON

Vor dem Blason steht das Visuelle Wappen....der Blason schöpft aus dem Bestehenden Wappen erst später und für Nachforschung u Registrierung wird der Blason Wichtig....für alle die es nicht Wahrhaben wollen, es ist so!


Erinnert mich an: Wer war zuerst da, die Henne oder das Ei? :wink:

(Ist nur humorvoll gedacht, keine Kritik an deinen Zeilen :winke: ).

P.S. Man sollte dabei aber auch nicht vergessen, dass sich die heraldische Kunstsprache in Deutschland erst im 19. Jahrhundert durchsetzte. Verdanken ist dies in ersten Linie dem Bemühen der Vereine Herold in Berlin und Adler, Wien.

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Gruß Alois


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Anfang des Heraldik-Wiki
Ungelesener BeitragVerfasst: 02.05.2010, 13:59 
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Es ist rein Logisch....ohne BILD keine BESCHREIBUNG umgekehrt funktioniert es sehrwohl. Ist für alle die glauben daß der Blason Richtungsweisend u Bestimmend ist!

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Anfang des Heraldik-Wiki
Ungelesener BeitragVerfasst: 02.05.2010, 15:02 
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G.Metter hat geschrieben:
Es ist rein Logisch....ohne BILD keine BESCHREIBUNG umgekehrt funktioniert es sehrwohl. Ist für alle die glauben daß der Blason Richtungsweisend u Bestimmend ist!


"Richtungweisend und bestimmend" für ein Wappenbild ist sehr wohl der Blason. Ein "guter" Heraldiker sollte anhand eines Blason das Wappenbild erstellen können. Ohne Bild (und wenn es in der Vorstellung ist) funktioniert es trotzdem nicht. :lol:
Man kann also auch erst den Blason erstellen (in Gedanken mit Bild) und danach das Bild (in Gedanken nach der Beschreibung). Huhn oder Ei? :wink:

Vor der entwickelten Kunstsprache "Blason" gab es selbstredend einfache Beschreibungen.

http://www.heraldik-wiki.de/index.php?title=Blason
Zitat:
Geschichte

Die Blasonierung hat ihren Ursprung im Mittelalter, als es eine der Aufgaben eines Herolds war, die Herkunft der Wappen an- oder durchreisender Ritter zu bestimmen.

Das Wort Blasonierung leitet sich vom französischen Blason („Wappenschild“) ab (vgl. Blasonner / Blazon für „Blasonieren“ im Französischen bzw. Englischen). Diese Abstammung besteht indirekt über das mhd.: blasenieren, bleseniere.

Bereits seit dem 13. Jahrhundert hat sich in Frankreich, und darauf aufbauend in England, eine sehr präzise Sprache zur Beschreibung der Wappen durchgesetzt, die auch heute noch in der Heraldik verwendet wird. In Deutschland legte Philipp Jacob Spener die Grundlagen für eine einheitliche Wappenbeschreibung in deutscher Sprache.

Ursprünglich wurde das Aussehen von Wappen nur durch Worte beschrieben. Erst mit der Verwendung von Wappen als Hoheitssymbole wurden zusätzlich Abbildungen nötig, da insbesondere bei Figuren die reine Beschreibung noch gewisse gestalterische Freiheiten lässt.


LG
Thomas


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Anfang des Heraldik-Wiki
Ungelesener BeitragVerfasst: 02.05.2010, 16:22 
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Vorhergehende Blasonierungen also Wappen die sich durch den Blason verändert haben, gab es höchstens bei Verleihungen...Auszeichnungen..Vermehrung usw. Niemals im Stammwappen! Die gab es schon vor den ersten Blasons.
Ein Blason ist waß er ist...eine Beschreibung um etwas Nachvollziehen oder es Wiederherstellen zu können...auch als Doku. Bestimmend ist und bleibt die Abbildung die durch den Blason Beschrieben wird. Der Heraldische STECKBRIEF eines Wappens ist aber leider auf die Bildliche Darstellung angewiesen.
Da ich aber als "Schechter Heraldiker" keine Ahnung hab überlasse ich euch die Entscheidung wass in der Heraldik wichtiger ist SCHILDBILD od BESCHREIBUNG.

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Anfang des Heraldik-Wiki
Ungelesener BeitragVerfasst: 02.05.2010, 17:36 
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Leute, warum streiten ?

Blasonierung wird in der Heraldik allgemein als Wappenbeschreibung verstanden. Man kann nur etwas beschreiben, was real vor mir steht oder als Abbildung im Kopf vorhanden ist.

Unstrittig ist wohl auch zu Beginn der historischen Entwicklung das Wappen als Abbildung auf der Schildfläche entstanden, die Fachsprache später.

Durch die von Herolden erfundene Kunstsprache ( vgl. Alois oben ) und die 1890 von Maximilian Gritzer zusammengestellte " Heraldische Terminologie" KUNSTSPRACHE für eine ganz knappe Bezeichnung der Heroldsstücke , der gemeinen
Figuren und der Farbzusammenstellungen ist es nun ( heute ) möglich, ein Wappen mit wenigen Worten so zu beschreiben (ansprechen,blasonieren) ,dass ES NACH DIESER BESCHREIBUNG RICHTIG WIEDERGEGEBEN WERDEN KANN. DIE GRUNDSÄTZE DER VORGENANNTEN kUNSTSPRACHE ZU BEHERRSCHEN ;IST VORBEDINGUNG FÜR EINE EINWANDFREIE WAPPENBESCHREIBUNG, jedoch nicht für eine einwandfreie Wappenzeichnung.

" Das Wappenwesen ist eine Erscheinung der Kultur-nicht aber der Rechtsgeschichte" schreibt F.Philippi bereits 1922


Eine festgelegte Beschreibung z.B. für Hausmarken in Wappen gibt es noch nicht- Vorschlag Herold- dies spricht für Geralds Standpunkt.

Man beachte auch einen weiteren Hinweis von Philippi:

" Das Recht am Wappen ist privatrechtlich zu beurteilen. Der Besitz wird nach entsprechender Zeit als ein verjährtes, wohlerworbenes Recht anzusehen sein, welches seinen Besitzer nur aus besonderen Gründen,z.B. wenn bei der Annahme mala fides obwaltete, wenn dadurch andere Leute geschädigt werden, oder wenn die öffentliche Ordnung dadurch gestört wird, durch Urteil wird aberkannt werden können. Einen ausschließlichen Besitz, der das Recht begründet, jedem das Führen des gleichen Wappens zu verbieten, wird man umgekehrt auch kaum annehmen können, ein Gericht wird einer entsprechenden Klage wohl auch nur unter besonderen Umständen Folge geben, wenn z.B. der Kläger eine Schädigung durch unberechtigte Führung seines Wappens nachweist, und der Staatsanwalt wird nur einschreiten, wenn die Führung eines Wappens die öffentliche Ruhe und Ordnung gefährdet." S. 53 Philippi " Wappen Versuch einer gemeinfasslichen Wappenlehre "

Wenn ich Meyer im Ausweis stehen habe, kann ich Meyer von nebenan, nicht auf Unterlassung verklagen, wegen " Meyer " . Wenn ich mir ein " Wappen " bei ebay kaufe
, kann ich nicht alle verklagen, die den Verkäufer auch positiv bewertet haben..
Um so mehr mein Wappen in der Darstellung " Vorbilder " hat, fertige Elemente verwendet, wird es Massenprodukt. Alle kennen doch den billigen Kauf von Markenware- der Nutzer wird nicht bestraft...
Er hat auch eine Uhr erworben, nur nicht die, die draufsteht.. so auch mit Wappen. Jedoch Thomas hat Recht, es ist auch eine Uhr, ein Wappen. Es gibt keine rechtsverbindliche Festlegung, was ein Wappen ist...


Hören wir noch zum Ende Philippi im Oktober 1921- vor DWR usw..

" Ein besonderes Wappenrecht im engeren Sinne läßt sich also nicht wohl feststellen. Daß es Rechte am Wappen gibt, ist nicht zu leugnen, sie sind aber nicht Sonderrechte, sondern werden nach allgemeinen Rechtsgrundsätzen beurteilt. Deshalb hat auch der alte Bartolus recht, wenn er die Wappen als mit den Namen gleichzustellende Erkennungsmerkmale ansieht. Mit Fabrikmarken sollte man die Wappen aber heutzutage nicht mehr in Vergleich setzten, weil die Rechte an Fabrikmarken durch Sondergesetze geregelt sind, was bei den Wappen nie geschehen ist, und weil die gelegentlich in führenden Jahrhunderten für sie erlassenden Sonderbestimmungen eine durchgreifende Wirksamkeit nicht erlangt haben . " S.54

Dies könnte auch der entscheidende Hinweis zur Abgrenzung Wappen = Logo sein.

Nur ein Hinweis...nicht streiten...Meinungen austauschen
Ingo

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Anfang des Heraldik-Wiki
Ungelesener BeitragVerfasst: 03.05.2010, 20:51 
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Hallo Ingo,

es ging mir hier einzig um die beiden noch einmal im Zitat von Gerald rot hervorgehobenen Sätze. :wink:

G.Metter hat geschrieben:
Alles Wappenähnliche daß nicht den Heraldischen Gepflogenheiten...Gepflogenheit nicht Regeln...nicht gereicht ist als Logo anzusehen...für mich geht daß sogar soweit dass Vollwappen die einen Bestimmten Graphischen Aufwand nicht Erreichen auch als Logos anzusehen sind. Dazu gehören bei mir ALLE die Cliparts verwenden oder Teile davon und wenn sie noch so den Regeln entsprechen...von guter Tradition u gutem Geschmack sind sie weit entfernt.

Auch wenn Gerald (laut seiner Aussage) Wappen mit einem nicht näher bestimmten (minderwertigen) "Graphischen Aufwand" persönlich als Logo ansieht sind es trotzdem Wappen (wenn sie den heraldischen Regeln entsprechen).
Über Qualtität und Geschmack läßt sich bekanntlich streiten, eine Definition ist etwas anderes.
http://www.heraldik-wiki.de/index.php?title=Wappen
Ein Wappen ist ein bleibendes (erbliches), nach bestimmten Regeln erstelltes Zeichen in Form eines Schildes für eine Person, Familie, Personengruppe oder personifizierte Objekte, Organisationen und Gemeinwesen (Gemeinden, Länder, Staaten), das in seiner Form auf den ritterlichen Schutzschilden beruht.
Die Regeln zur Beschreibung und Gestaltung von Wappen, ihre Herkunft und Bedeutung werden in der historischen Hilfswissenschaft der Heraldik (Wappenkunde) beschrieben.


Noch mal zum mitschreiben: Eine persönliche Auffassung ändert nichts an einer Tatsache.

Zu guter Letzt noch das zitierte Vorwort aus "D. L. Galbreath, Léon Jéquier: Lehrbuch der Heraldik, Battenberg u.a. 1978, ISBN 2-602-00049-3, ISBN 3-87045-138-6 "

Vorwort
Auf französisch bezeichnet der Ausdruck "Blason" ganz allgemein alles mit Wappen zusammenhängende, Wissenschaft wie Kunst.
Er kann sogar gleichbedeutend mit "Wappen" gebraucht werden. Man nimmt an, daß er vom deutschen Wort "blasen" (in eine Trompete) abzuleiten see, weil die Ankunft eines Ritters, den das von ihm geführte Wappen kenntlich macht, auf diese Weise angekündigt wurde, und so sei durch weitere Ableitung darunter die Beschreibung von Wappen zu verstehen (1).
"Blasonieren" bedeutet also Wappen beschreiben. Auf engl. hat das Wort "blazon" einen engeren Sinn als auf französisch; es bedeutet nur Wappenbeschreibung.
Der Ausdruck "Heraldik" hat fast den gleichen Sinn wie "Blason", wird aber häufiger adjektivisch gebraucht. Er leitet sich von dem Wort "Herold" ab; als Herolde wurden diejenigen bezeichnet, die die Wappen von Teilnehmern an Gefechten und Turnieren zu kennen hatten.
Die "Wappen" sind also charakteristische Embleme aus den letzten Jahrhunderten des Mittelalters in Europa. Diese Embleme unterscheiden sich von den anderswo und in anderen Geschichtsabschnitten gebrauchten, denn nur sie umfassen die Gesamtheit der folgenden Merkmale:
1. Wappen sind farbige Embleme.
2. Die gebrauchten Farben sind kräftig und von geringer Zahl.
3. Die Bilder sind geometrisch oder sehr stilisiert; sie haben kein oder nur ein schwaches Relief.
4. Der Hauptträger der Wappen ist der ritterliche Schild.
Sie können auch auf dem Banner des Bannerherrn dargestellt werden und in weiterer Anwendung auf der Decke und dem Sattel des Pferdes, auf dem Wappenrock (2) und manchmal auf dem Helm des Ritters.
5. Die Wappen sind erblich, sie sind an das Schicksal des Landes oder der Familie gebunden. Wenn Gemeinschaften Wappen angenommen haben, dann sind diese dauerhaft.

Wenn die Wappen auch feststehen, so können sie doch in recht verschiedener Weise entsprechend der Form des Schildes, des Stils und der Geschicklichkeit des Künstlers dargestellt werden. Durch diese Eigentümlichkeiten unterscheiden sie sich stark von Firmenzeichen und von den modernen Emblemen, deren Zeichnung selbst fixiert ist und die nur nach Bedarf zu verkleinern oder zu vergrößern sind.


LG
Thomas

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Anfang des Heraldik-Wiki
Ungelesener BeitragVerfasst: 04.05.2010, 08:15 
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Salve Thomas,
ich sehe keinen Widerspruch zu meinem Beitrag. Andreas wollte eine Abgrenzung Logo/ Wappen- die haben wir begrifflich noch nicht gefunden...Ingo

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Anfang des Heraldik-Wiki
Ungelesener BeitragVerfasst: 04.05.2010, 12:48 
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Meine Meinung dazu; eine genaue Abgrenzung zwischen (Wappen) Logos, Badges, Emblemen, läßt sich schwer treffen da sie in mancher Hinsicht wie ein Wappen gebraucht werden, sie müssen halt nicht unbedingt in einem Schild geführt werden und brauchen dadurch auch keine bestimmten Farben. Sie können von einer Person auch gleichzeitig (mit Fam.-Wappen kombiniert) geführt werden.
Solche gleiche Logos, Embleme, Badges können auch von einer größeren Anzahl von Personen geführt werden die >nicht miteinander verwandt< sind und nur dadurch die "gleichen Interessen" bekunden, im Gegensatz zu einem Wappen das ja bekannter Weise nur in der Familie, (männlichen Blutlinie) vererbt werden kann.... und noch anderen heral. Grundsätzen unterliegt.

Gruß Willi

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Anfang des Heraldik-Wiki
Ungelesener BeitragVerfasst: 04.05.2010, 14:27 
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Wie verhält es sich dann mit dem Vereinswappen ? Ich bin nicht mit Thomas verwandt...
LG
Ingo

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Anfang des Heraldik-Wiki
Ungelesener BeitragVerfasst: 04.05.2010, 16:20 
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Gut...ihr habt Recht und ich bin Blöd....ihr geht stur nach dem Motto "Alles wass den Regeln entspricht ist auch ein Wappen" den Unterschied zwischen Heraldischer Gepflogenheit und Heraldischen Regeln kann ich hier anscheinend Niemanden klarmachen....Diese wird immer mehr in den Hintergrund gedrückt es wird immer mehr auf schnell schnell Wert gelegt, es kommen zb Sachen zur Diskussion die absolut unbedeutend sind..wie "kann man die Grafik so klein wie möglich machen!?" (Verlangt Vektor Grafik) usw....und hier geht genauso Kunst u Gepflogenheit verloren! Es wird zum Logo!
Ein Hoch auf die die noch mit der Hand Zeichnen Malen oder Grafiken auch am Rechner versuchen die noch Aufwand haben! Es ist nun die Frage ob ihr nur durch einhaltung des Regelwerks allein die Heraldik langsam zum Logotum bringen wollt....oder ob man anerkennt wo der Unterschied zum Wirklichen Heraldischen Werke liegt.

Anm: Ist keine Anspielung auf Bestimmte Künstler oder ob jemand gut od weniger gut ist...dafür gibts den Geschmack der Leute um es zu Bewerten......es ist rein ein Aufschrei wohin sich daß ganze zu Bewegen scheint!

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 Betreff des Beitrags: Re: Der Anfang des Heraldik-Wiki
Ungelesener BeitragVerfasst: 04.05.2010, 17:05 
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Bodinus hat geschrieben:
Andreas wollte eine Abgrenzung Logo/ Wappen- die haben wir begrifflich noch nicht gefunden...Ingo
Das stimmt.
PEER hat geschrieben:
Meine Meinung dazu; eine genaue Abgrenzung zwischen (Wappen) Logos, Badges, Emblemen, läßt sich schwer treffen da sie in mancher Hinsicht wie ein Wappen gebraucht werden, sie müssen halt nicht unbedingt in einem Schild geführt werden und brauchen dadurch auch keine bestimmten Farben. Sie können von einer Person auch gleichzeitig (mit Fam.-Wappen kombiniert) geführt werden. Solche gleiche Logos, Embleme, Badges können auch von einer größeren Anzahl von Personen geführt werden die >nicht miteinander verwandt< sind und nur dadurch die "gleichen Interessen" bekunden, im Gegensatz zu einem Wappen das ja bekannter Weise nur in der Familie, (männlichen Blutlinie) vererbt werden kann.... und noch anderen heral. Grundsätzen unterliegt. Gruß Willi
:dh:
Klasse, Willi, ich bin zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Ich habe versucht, mich in das Thema einzulesen – und ich fand auch, daß die meisten Abgrenzungen begrifflich zu kurz greifen. Sie stellen bei der Definition immer nur bestimmte Aspekte, Merkmale und Eigenschaften für "Wappen" oder "Logos" zur Diffenzierung heraus, die bei genauer Betrachtung aber nur für einen ganz bestimmten Archtyp von "Wappen" oder einen ganz bestimmten Archtyp von "Logo" stimmen – aber gleichzeitig andere „Wappen-“ oder „Logo-Ausprägungen“ völlig ausblenden.

Beispiel:
Hier im Forum und in der führenden heraldischen Literatur wird unter Wappen immer nur ein "heraldisches Wappen" verstanden (Formel: Wappen = Heraldisches Wappen). Ergo sind das Porsche-Firmsymbol oder das spielerisch gemalte „Wappenbildchen“ eines Dreijährigen oder ein Harry-Potter-Wappen etc. keine Wappen. Nun ist der Alltagsmensch kein Heraldiker – und jeder normal Sterbliche wird dem widersprechen und sagen, daß das Porsche-Firmensymbol natürlich ein Wappen sei. Warum? Weil der Normal-Sterbliche eine andere Definition von Wappen verwendet. Er versteht nämlich „normalerweise“ unter einem Wappen eine bestimmte Art eines optischen Zeichens (Formel: Wappen = Symbol in Form eines Ritterschildes).

Wenn man sich die unterschiedlichen Definitionsversuche im Duden, im Brockhaus, in der Wikipedia (und dort auch die Diskussionen) zu Schlagworten wie Wappen, Logo, Unternehmenslogo, Emblem, Signet, Siegel, Symbol, Abzeichen, Insigne, Badges, Sinnbild ... und so weiter liest, stellt man schnell fest, daß sie sich im Kreis drehen. Beispielsweise ist ein Wappen ein (Ab)Zeichen, ein Abzeichen ein Insigne, und eine Insignie kann dann wieder eine Wappen sein (u. a.). Es kann mit den unterschiedlichen Definitionen in unterschiedlichen Quellen eine einzige Gleichung gebaut werden, die etwa so aussieht:

Wappen ≅ Logo ≅ Unternehmenslogo ≅ Emblem ≅ Signet ≅ Siegel ≅ Abzeichen ≅ Insigne ≅ Badges ...

Am Ende sind sich die jeweiligen Autoren meist nur in einem einig, nämlich daß "Symbol" (bzw. "Sinnbild) der Oberbegriff zu den anderen Begriffen darstellt. Ich würde daher Willis These („Abgrenzung zwischen Wappen und Logo schwer ...“) sogar noch verschärfen:

Es gibt keine klare begriffliche Abgrenzung zwischen Logo und Wappen!

Sowohl Logos als auch Wappen gibt es in unterschiedlichen „Ausprägungen“ und „Kontexten“ -- und je nachdem, welche „Brille“ ich gerade aufhabe (die des Heraldikers, die des Unternehmensberaters, die von Max Mustermann) kann in dieser oder jener Ausprägung und in diesem oder jenem Kontext ...

* ein Wappen ein Logo sein
* ein Wappen kein Logo sein
* ein Wappen ein Wappen sein
* ein Wappen kein Wappen sein
* ein Logo ein Logo sein
* ein Logo kein Logo sein
* ... und so weiter

Bodinus hat geschrieben:
Wie verhält es sich dann mit dem Vereinswappen? Ich bin nicht mit Thomas verwandt... LG Ingo
Genauso. Wenn ich mir beispielsweise die „Juristenbrille“ aufsetze, dann genießt das private Hintertupfingen-Vereinswappen wie andere „Wappen“ (z. B. die Familienwappen "Bodin", "Mettner", "Janka" usw.) namensrechtlichen Schutz, wenn es individualisierbare Unterscheidungskraft hat, zur namensmäßigen Kennzeichnung geeignet erscheint und eine gewisse Gebrauchsdauer verspricht. Ergo: Vereinswappen gleich Wappen. Wenn ich aber die „Heraldikerbrille“ aufsetze und dasselbe private Hintertupfingen-Vereinswappen wurde von allen Wappenrollen/Heroldsausschüssen Deutschlands abgelehnt, dann ist es sonst was, nur kein Wappen (Vereinswappen ungleich Wappen gleich Wappenfälschung).

1001 Grüße :winke:
Andreas

P. S.: Ist für Heraldik-Freude wie uns natürlich schwer zu akzeptieren, daß wir nur eine sehr "begrenzte" Sicht auf die Begriffe "Logo" und "Wappen" haben ... :kaffe2:

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